Franz Schubert
Klaviersonate A-Dur, D 959
Sergei Rachmaninow
Klaviersonate Nr. 2 b-Moll, op. 36
und weitere Werke
Bernd Glemser Klavier
circa 120 Minuten inklusive Pause
Auf den ersten Blick scheinen die beiden Komponisten an Bernd Glemsers Solo-Abend weit auseinander zu stehen. Immerhin trennt die beiden ein Altersunterschied von über 60 Jahren. Von den 2000 Kilometern zwischen ihren Geburtsorten bei Wien und Moskau ganz zu schweigen. Tatsächlich verbindet Franz Schubert und Sergei Rachmaninow aber mehr, als man zunächst vermuten würde. Beide Komponisten galten Zeit ihres Lebens eher als in sich gekehrte Persönlichkeiten, wenngleich auch ihre Musik jeweils von tiefer Emotionalität und Expressivität geprägt ist. Neben symphonischen Kompositionen und Liedern bildet auch das Klavierwerk einen erheblichen Part im Œuvre des Österreichers und des Russen.
Für sein Rezital im Rahmen der Kammermusikwoche hat sich unser Artist in Residence zwei bedeutende Werke ausgesucht, welche die Epoche der Romantik von zwei entgegengesetzten Seiten fassen. Die ›Klaviersonate A-Dur D 959‹ ist eine von Franz Schuberts letzten Kompositionen. Erst nach seinem Tod erfuhr das Werk seine verdiente Würdigung und gilt bis heute als einer der Höhepunkte in Schuberts Klavierschaffen. Unter den drei letzten Klaviersonaten des Komponisten hat sie den Ruf, zugleich die pianistisch anspruchsvollste und klangschönste zu sein.
Die ›Klaviersonate Nr. 2 b-Moll op. 36‹ gilt heute als Schlüsselwerk in Sergei Rachmaninows Schaffen. Dabei entstand die Sonate zu einer Zeit, in der der Komponist schwere persönliche Krisen und Schreibblockaden durchlitt. Trotzdem gelang es Rachmaninow, ein Werk zu schaffen, das vor virtuosen Passagen und emotionalen wie expressiven Themen nur so strotzt. Bereits zu Lebzeiten erfreute sich das Werk zwischen russischer Romantik und Impressionismus bei Interpreten und Publikum großer Beliebtheit. Bis heute zählt es zu den bekanntesten Klavierwerken des Komponisten.